Nordthailand und Laos

Nordthailand und Laos

Liebe Freunde,

dieses Mal melden wir uns aus Luang Prabang in Laos. Hier sind wir vor 6 Tagen von einem Flussboot an Land gegangen, nachdem wir zwei Tage lang den Mekong runtergeschippert sind. Das war ziemlich beeindruckend und nicht etwa eine gemütliche Binnenschifffahrt, da ging es manches Mal recht rasant zu. Es gibt auf dem Fluß keine Betonnung, es geht einfach so mit einer Affengeschwindigkeit durch Stromschnellen zwischen den Felsen durch, insgesamt ca. 140 Kilometer lang. Wir haben einen großen Respekt vor den Bootsführern. Es sind viele fremde Eindrücke, die wir seit fast drei Wochen zu verarbeiten hatten. Daher haben wir in dieser schönen Stadt, die ein Weltkulturerbe ist, eine kleine Ruhepause eingelegt.

Hier in Kürze unsere Route: die ersten 5 Tage waren wir in Bangkok, der quirligen Metropole Thailands. Die Stadt hat eine große Faszination; der Königspalast, die vielen goldenen Tempel, die riesigen Märkte und Garküchen sowie die Millionen Menschen und Mopeds auf den Straßen enden zur Rushhour in einem unvorstellbaren Verkehrschaos, die vielen Köstlichkeiten für den Gaumen, die stinkenden Gossen …… . Unser Hotel, das am Rande von Banglampoo liegt, ist zum Glück eine kleine Ruheoase.

Dann sind wir in den Norden Thailands, nach Chang Mai, geflogen und von hier aus mit dem Bus weiter nach Chang Rai, Richtung Goldenes Dreieck. Diese Städte und das Umland haben wir mit dem Moped erkundet. Weiter ging es auf Bergstraßen mit dem Bus an die nördliche Spitze des Landes nach Huay Xai zur Grenze nach Myanmar und Laos, wo wir nach einer Erkundung auch dieses netten Ortes mit einem kleinen Kahn den Mekong überquert haben und damit nach Laos eingereist sind. Die Visum- und Grenzformalitäten waren ein interessantes chaotisches Erlebnis. Und dann ging es bis hierher den Mekong runter mit einer Übernachtung in einem kleinen Dorf am Fluss. Das war einmalig und auch etwas abenteuerlich und lebendig zwischen den jungen Backpackern. Leider sind die Mehrzahl der wunderbaren Fotos unserer Reise in Asien verschwunden, da die Laoten des Flussdampfers wohl Gefallen an Marions Kamera gefunden haben. Marion ist über den Verlust der Bilder sehr traurig. In Kürze fliegen wir wieder nach Bangkok und von dort aus startet zwei Tage später unsere Reise nach Vietnam, Ho Chi Minh Stadt (Saigon).

Die Menschen hier in Laos und auch in Thailand sind in der Regel sehr freundlich und höflich, wir lieben die herrlichen exotischen Früchte, die es hier in großen Mengen gibt genauso wie die asiatischen Gewürze, die fürs Kochen verwendet werden. Es duftet oft köstlich, wenn man durch die Straßen geht. Es ist eine große Erfahrung, diese völlig andere Kultur und Lebensweise zu erleben, der Buddhismus prägt den Alltag in Stadt und Land durch die vielen Tempel und Mönche. Vor allem Marion kann es nicht gut haben, dass man ständig NEIN sagen muss, weil alle was anpreisen und verkaufen wollen. Die meisten Menschen hier sind recht arm und wollen an den Touristen verdienen, was ja auch sehr wichtig und nachvollziehbar ist. Leider versuchen sie dieses manchmal in einer etwas maßlosen Art, man fühlt sich dabei hilflos, gelegentlich auch hintergangen (vor allem in Laos). Und die Freiheit, die Natur zu erkunden, ist sehr eingeschränkt. Es fehlt eine funtionierende Infrastruktur und im Dschungel liegen noch massenhaft amerikanische Sprengkörper. Man kann oft nur eine der arrangierten und oft sehr touristischen Touren buchen,wenn man was vom Land sehen will. Das engt nach der großen australischen Freiheit ein. So langsam finden wir auch hier unseren Weg. Wir genießen jeden Tag, ob gefüllt mit Mopedfahrten, Marktbummeln, der Beobachtung des quirligen Treibens oder Kochkursen (Axel).

Die Fotos sind dieses Mal nur mit Axels Kamera fotografiert, das wird auch in Zukunft so sein. Viel Spaß beim Anschauen.

Ganz liebe Grüße von Marion und Axel

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Adelaide und umzu

Liebe Freunde,

wir sind gut ins neue Jahr gekommen! Es war ein traumhafter sommerlicher Jahresabschluss 2011, den wir an Adelaides Strand bei einem open-air Feuerwerk und mit unseren Freunden gefeiert haben. Am ersten Januar hatten wir dann eine Tageshöchsttemperatur von 41 Grad, das hat die Australier in ihre klimatisierten Häusern getrieben und uns vom Schatten der Bäume in den Pool des Campgrounds und wieder zurück . Es war also ein sehr geruhsamer Jahresbeginn!

Wir sind in den letzten vier Wochen in Adelaide und der Region geblieben und haben viele schöne Ausflüge gemacht. Wir waren kurz vor Weihnachten für ein paar Tage im atemberaubenden „Deep Creek Nationalpark“ auf herrlichen Naturcampingplätzen. Im neuen Jahr verbrachten wir dann einige Tage am Strand an der schönen Küste Südaustraliens, wo wir in dem „Beachhaus“ unserer Freunde wohnen durften. Wir haben viele schöne Weinproben in den malerischen Weinbergen rund um Adelaide gemacht, es gibt dort drei große Weinregionen, und wir haben sowohl die Weihnachtstage als auch Marions Geburtstag mit Freunden und ihren Familien festlich gefeiert. Es war ein ganz besonderes Gefühl, diese Tage bei hochsommerlichen Temperaturen zu erleben. Auch den Menschen hier ist es sehr wichtig, an diesen Festtagen mit ihren Familien zusammen zu sein und es sich gut gehen zu lassen.

Auf unserem schönen Campingplatz in Adelaide fühlen wir uns fast heimisch, es ist inzwischen eine gewisse Ruhe eingekehrt. Das ist auch gut so, denn in wenigen Tagen wird unser Leben wieder deutlich unruhiger werden; wir fliegen in den Norden Thailands. Wir freuen uns schon darauf und sind sehr gespannt, was uns an schönen Erlebnissen dort erwartet. Wir werden Euch darüber Anfang Februar berichten.

Resümee: Was hat uns in Australien ganz besonders gut gefallen: die freundlichen und offenen Menschen, das weite Land und die einzigartige Landschaft und Tierwelt. Man spürt oft eine Unbeschwertheit der Menschen in ihrem Lebensalltag, die wir in dieser Art in Deutschland nicht kennen.

Liebe Grüße von Down Under in das winterliche Deutschland!

Marion und Axel
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Liebe Freunde,

seitdem Ihr das letzte Mal was von uns gehört habt, sind wir 2500 km gefahren und haben viel erlebt. Nicht immer war es sonnig und entspannt, wir hatten in dieser Zeit auch kleinere und größere Härteproben zu bestehen; so wurde z.B. nachts versucht, unser Auto aufzubrechen, während wir im Inneren schliefen! Wir haben alles mit vielen wunderbaren Eindrücken gut überstanden. Dies in Stichworten zusammengefasst: Sydney ist eine faszinierende und wunderschöne Stadt am Meer, wir waren dort auf einem Campground mitten im Grünen und haben die City und die Umgebung zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkundet. Anschließend besuchten wir den Blue Mountains National Park, die Fotos zeigen die beeindruckende Schönheit der Canons. Danach wurden wir vom schlechten Wetter etwas schneller getrieben, als wir es ursprünglich vor hatten. Es gab einige Tage starken Regen, es war teilweise sehr windig und die nächtlichen Temperaturen sanken zweimal auf 4 Grad! Wir sind, dank Axels Wetterprognosen auch mit Erfolg, immer dahin gefahren, wo das Wetter versprach, besser zu werden: übers Inland in die Landeshauptstadt Canberra und weiter nach Melbourne und von dort haben wir uns über die Great Ocean Road nach Adelaide bewegt, wo wir seit einer Woche auf einem schönen Campingplatz inmitten von Eukalyptusbäumen, Koalas und vielen Vögeln zur Ruhe gekommen sind. Das Wetter ist immer noch etwas instabil, was völlig untypisch für diese Zeit sei, so die ortsansässigen Aussies. Vorgestern und gestern hatten wir schon mal wieder 25 bis 32 Grad, es war sonnig und wir haben den Tag an Adelaide´s herrlichen Stränden verbracht. Für die kommende Woche sind dann zu Weihnachten sonnige 34 Grad vorhergesagt. Wir haben hier bisher schon mehr Kontakte gehabt als in der gesamten Zeit davor: es gibt andere nette Camper, Marions Freundschaften von früher sind sofort wieder aufgenommen worden und Tango tanzen waren wir auch. Weihnachtsstimmung kommt dennoch nicht so richtig auf, auch wenn wir gestern auf einem öffentlichen Konzert mit 30.000 Besuchern „Carols by candlelight“ gesungen haben. Wir wissen nun auch, wo wir den Heiligabend und den ersten Weihnachtstag verbringen werden. Marions alte Freundinnen haben uns eingeladen, im Kreise ihrer Familien mitzufeiern. Auf diese Einladungen freuen wir uns sehr. Ansonsten beginnen Ende der Woche die Sommerferien und dann wird es voll an den Stränden Australiens. Über diesen letzten Teil in Australien werden wir Euch dann Mitte Januar berichten, bevor wir uns auf den Weg nach Thailand begeben. Seid bis dahin ganz lieb gegrüßt, frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünschen

Marion & Axel

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Australien 2

Australien 2

Von Fraser Island bis South West Rocks – Arakoon

Über fünf Wochen sind wir bereits in Down Under. Wir haben uns inzwischen sehr gut in das Leben hier eingegliedert, es ist leicht, entspannt und immer wieder gibt es neue, zum Teil faszinierende Erlebnisse.

Unsere Reise hat uns seit dem letzten Mal an viele schöne Orte geführt, wobei die als touristisch bekannten Stellen für uns nicht immer die schönsten waren. Zuerst Frazer Island, eine riesige, 140 km lange und 30 km breite Sandinsel, neben der Sahara die größte Sandansammlung der Welt. Es war beeindruckend mit dem Geländewagen diese Insel zu erkunden. Dann ging es in verschiedene National Parks ins Hinterland (z. B. Lamington NP in Queensland oder Dorrigo NP in New South Wales), an die Goldcoast und weiter an der herrlichen Küste von NSW entlang. Axel wandert an Land auf den Spuren von James Cook. Es gibt eine schöne Sandbucht nach der anderen. Wir baden oft im glasklaren Wasser oder wandern in den Regenwäldern. Axel hat seinen Geburtstag mit einer Mangotorte gefeiert (bekommen), er hatte noch nie Geburtstag, an dem es so warm und sonnig war!

Inzwischen haben wir schon das zweite Auto, da das erste nach einem Bruch der Heckscheibe, die wir für ca. eine Woche mit Plastik verklebten, nicht so schnell repariert werden konnte. Das war etwas aufregend aber alles kein Problem, das neue Auto ist noch besser. Wir sind inzwischen auch mit einer einfachen Regenplane ausgestattet, die leider nicht so stabil ist, wenn viel Wind kommt. Axel ist allerdings Meister im Stabilisieren. Momentan sind wir in South West Rocks, einem kleinen Ort an der Küste mit herrlichster Umgebung.

Nachfolgend haben wir verschiedene Eindrücke im einzelnen beschrieben:

Die Tierwelt:

Im Norden herrscht wunderbarer Regenwald vor und die entsprechende Flora und Fauna. Es kräucht und fleucht um uns herum und piept und krächzt, sodass morgens manchmal Oropax notwendig sind, um im Schlaf nicht gestört zu werden. Man freut sich, abends nicht hinterrücks in den Allerwertesten gebissen worden zu sein. Es passiert nicht selten, dass wir mittenmang von Känguruhs zelten oder die Papageien uns beim Frühstück zuschauen.

Die Strände: Überall Sandstrände! Eine Bucht nach der anderen. Häufig menschenleer. Das Wasser ist türkisblau in allen Schattierungen und kristallklar. Mit der teilweise starken Brandung ist es oft atemberaubend schön. Einer unter tausenden Stränden könnte mit dem von Langeoog vergleichbar sein, allerdings ist das Wasser viel wärmer und die Brandung stärker. Unterströmungen lassen uns vorsichtig sein und so gehen wir nie weiter ins Wasser als bis zur Brust. Die Tide beträgt ca. 2 Meter.

Die Straßen: Linksverkehr. Wir haben uns daran gewöhnt. Kein Problem, in den Städten hilft ein Naviprogramm auf dem Iphone. Wir haben bereits ca. 2000 km auf dem Tacho.

Die Aussies: Freundlich, höflich, offen, immer zu einem Schwätzchen aufgelegt. Ich verstehe manches Mal den Aussie-Slang nicht richtig, Marion aber immer gut. In Supermärkten sieht man manches Mal langbärtige/haarige Farmer aus dem „Hinterland“ in einem Habitus wie Freaks aus den 60ern.

Die Übernachtungsplätze: Sehr unterschiedlich! Von neben der Highway auf dem Autobahnrastplatz bis abgelegenster Campground im Regenwald! Wenige sind umsonst, meist kostet die Übernachtung zwischen 12 und 30 Euro pro Tag. Wir haben bisher meist schöne und oft auch herrliche und beeindruckende Plätzchen gefunden. Illegales Übernachten soll bei Strafe teuer sein.

Die Städtchen: Amerikanisch. Breite Straßen. Große Häuser und Gärten mit Rasen. Keine Fußgänger. Die Innenstädte sind oft quadratisch angelegt, Kneipe und Hotel, General store, div. Holzkirchen (reformiert) das wars. Überall kostenlose saubere öffentliche WCs , Picknickplätze und BBQ Bratflächen mit Gasbrennern.

Die Autos: Bullig! 4WD „full range“! Das sind wirklich große und hohe Autos mit großen Reifen und Luftschnorcheln, um durch 1,5 m tiefes Wasser fahren zu können. In der Regenzeit tragen die Creeks derartig viel Wasser, so dass selbst normale Landstraßen ohne diese Ausrüstung unpassierbar werden.

Das Wetter: Häufig sonnig bei 27-30 Grad, selten aber auch bewölkt bei niedrigeren Temperaturen mit Regenschauern und Wind. Es ist Frühling und wir sind in der Konvergenzzone, das gute Wetter muss sich erst von Norden her nach Süden hin durchsetzen. Man kann natürlich jederzeit im Pazifik baden und sich erfrischen, die Brandung ist allerdings z.T. gefährlich. Die Sonne dreht von Ost über Nord nach West, das ist sehr irritierend! In der Nacht sieht man das Kreuz des Südens.

Einkaufen: Riesige Einkaufszentren wie in den USA. Etwas teurer als bei uns. Es gibt alles außer gutes festes Brot. Gemüse und Obst gibt es reichlich und in guter Qualität, Rindfleisch und auch jedes andere Fleisch und Krabben sind preiswert. Aldi in Queensland erinnert uns an Deutschland mit dem Vorweihnachtsangebot; Weihnachtsmänner, Dominosteine und Adventskalender.

Liebe Grüße senden

Marion und Axel

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Australien 1

Australien 1 – Brisbane und Sunshine Coast

Nach 33 Stunden sind wir am Ziel: Brisbane – Australien – allerdings ohne unser Gepäck, das in London wegen einer Verspätung nicht mehr mitgenommen wurde. Zwei Tage später kommt es an.

Die erste Woche verbringen wir in der Familie von Mary Jane in Brisbane. Wir werden herzlich aufgenommen und verwöhnt. Mit den Kindern, Jack 10 und Angus 5, besuchen wir einen Tierpark, in dem es Koalas, Känguruhs und viele andere australische Tiere zu sehen und zu füttern gibt. Weitere Highlights sind ein fulminantes australisches BBQ im Kreise der Familie und die milden Abende am tintenblauen Pool.

Ganz langsam grooven wir uns in die australische Lebensart ein. Brisbane empfängt uns als urbane 1 Mio. Metropole. Die Menschen sind aufgeschlossen und freundlich, it looks a little bit british, aber eben viel wärmer. In einem riesigen Einkaufszentrum rüsten wir uns für die dreimonatige Reise aus. Es ist Ende Oktober, die Sonne sticht bei 28 Grad Mittagshitze, und bei Aldi Australia werden bereits Adventskalender, Schokoladenweihnachtsmänner und Dominosteine aufgebaut! Wir sind schon fast versucht, fürs Fest einen kleinen grünen Weihnachtsbaum mit elektrischer Beleuchtung anzuschaffen!!!

Knapp eine Woche nach unserer Ankunft machen wir uns mit dem Campervan auf den Weg. Unser erstes Ziel ist die Sunshine Coast 150 km nördlich von Brisbane. Weite Sandstrände und subtropisches Bushland sind typisch für diesen Abschnitt des Pazifik, an dem das Baden bei einer kräftigen Brandung nicht ungefährlich ist. Noch sind keine Ferien und die 50.000 erwarteten “Schoolies“ sind noch in den Abitursprüfungen, die im November die Sunshine Coust bevölkern und ihr bestandenes Abitur feiern werden. Wir genießen die Ruhe vor dem Ansturm.

Unser Campingbus sieht etwas verrückt aus, er ist mit allem Nötigen ausgestattet aber nicht mit mehr. Wir haben beim Liegen in der Breite viel Platz, in der Länge reicht es gerade. Man sitzt sehr bequem beim Fahren und er fährt sich auch total gut. Hinten ist eine ganz kleine Küche drin, man klappt also hinten auf und kann kochen. An den Linksverkehr haben wir uns gut gewöhnt, er war allerdings am ersten Tag in Brisbane in der Hauptverkehrszeit sehr aufregend. Sehr spannend, mit einem immer mehr abnehmenden unangenehmen Gefühl der Ungewissheit, ist auch die tägliche Frage, wo wir die nächste Nacht verbringen werden. In den letzten Tagen sind wir auf Naturcampingplätzen, die wunderschön sind, hier schlafen wir in einem kleinen Zelt. Davor haben wir vor allem auf landschaftlich reizvollen, gut ausgestatteten Strandplätzen im Auto übernachtet, was allerdings nicht erlaubt ist. Das könnte theoretisch beim „erwischt werden“ recht teuer kommen und ist deshalb etwas stressig. Wir werden uns bemühen, dies durch eine gute Planung in Zukunft möglichst zu vermeiden, mal sehen, ob es klappt.

Wir haben von dem, was Australien an Natur zu bieten hat, schon viel in freier Wildbahn gesehen: wilde Känguruhs, eine Riesen Python Schlange, viele Papageien, große Salamander, Possums am Abend, Regenwald und kilometerlange leere Strände am türkisblauen Pazifik. Es ist immer warm und lau. Der Rhythmus hier ist ein anderer als wir gewohnt sind, denn die Australier beginnen den Tag kurz nach dem Sonnenaufgang um 6 Uhr morgens. Dann ist Leben und Bewegung am Strand und auf Spazierpfaden. Um 18:30 Uhr ist es stockdunkel, dann wird das Leben schnell ruhiger und um 21 Uhr sind die meisten im Bett. Picknick und Barbeque spielen für die Australier vor allem an den Wochenenden eine große Rolle. Überall gibt es öffentliche Sitzgruppen und elektrische Grillplatten in den vielen Parks und Grünanlagen. Alles ist sehr gepflegt. Die Menschen sind sehr offen und hilfreich, wir sind immer wieder überrascht, wie sehr sie sich um uns kümmern, wenn sie merken, dass wir Fremde sind und Fragen haben. Und mittenmang sitzen wir unter Eukalyptusbäumen und Massen schreiender Papageien und haben das Gefühl, dass wir ganz viel Zeit haben, Weiteres zu entdecken.

Bis dahin liebe Grüße

Marion und Axel

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Teil 5 – Ende unseres ersten Schwedentörns

Liebe Freunde,

am 22.9. fliegen wir mit Ryanair zurück nach Bremen. Wir hatten wunderbare 10 Wochen auf unserem Schiffchen und haben Schweden lieben gelernt.

Wir genossen noch eine schöne frühherbstliche Woche mit einigen herrlichen Segeltörns auf dem Mälaren. Der Riesensee mit den tausend kleinen Inseln hat viel zu bieten: neben malerischen Ankerbuchten und netten Örtchen mit vielen ganz alten schwedischen Holzhäuschen gibt es schöne Wälder, in denen momentan Zentner von Pilzen zu finden sind. Unter anderem waren wir in Sigtuna, dem ältesten Städtchen Schwedens. In den letzten Tagen, nachdem das Schiff aus dem Wasser gezogen wurde, hat vor allem Axel mit viel Energie ein Gerüst gebaut um dem im Winter anfallenden Schnee zu trotzen. Jetzt ist eine Plane drüber und alles gut verzurrt. Marion hat mehrere Maschinen Wäsche gewaschen und alles im Inneren des Schiffes winterfertig gemacht. Im nächsten Frühjahr werden die restlichen Arbeiten und eine größere Reparatur an dem Schiffsantrieb durchgeführt.

Begeistert sind wir immer wieder von der Hilfsbereitschaft und Liebenswürdigkeit der Menschen hier. Die Mitglieder des Bootsklubs haben uns bei allen Arbeiten selbstverständlich geholfen und waren jederzeit für uns da. Für alle Probleme und Problemchen hatten sie ein offenes Ohr und haben sich ganz herzlich um uns gekümmert. Auch die Vermieterin unserer kleinen niedlichen Ferienwohnung, in der wir in dieser letzten Woche wohnen, ist sehr sympathisch und verwöhnt uns jeden Morgen mit einem fulminanten Frühstück.

Wir freuen uns jetzt darauf nach Hause in unsere vertraute Umgebung zu kommen und unsere lieben Verwandten und Freunde wiederzusehen.

Am 17. Oktober beginnt dann die nächste Reise, wir fliegen nach Australien. Auch von dort werdet Ihr von uns hören, sofern die Technik funktioniert.

Wir grüßen alle ganz herzlich und danken Euch für Euer großes Interesse an unserer Website.

Marion und Axel

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Teil 4 – Stockholm und der Mälaren

Teil 4 – Stockholm und der Mälaren

In den letzten drei Wochen haben wir wieder viele wunderbare Tage erlebt, dieses Mal sehr kontrastreich: Wir haben den nördlichen Stockholmer Schärengarten gesehen, waren eine Woche in Stockholm und sind nun seit einigen Tagen auf dem Mälaren (große Seenplatte westlich Stockholm ).

Besonders faszinierend ist für uns immer wieder die unberührte, aber auch die von den Menschen gepflegte Natur in Schweden. Es ist alles so hergerichtet, dass man sich wohlfühlen soll. Dem Menschen wird zugetraut, dass er mit der Natur und den zur Verfügung gestellten Dingen respektvoll umgeht. Es gibt häufig Tische und Bänke zum Benutzen, Grillplätze, Lagerfeuer, Saunen und anderes mehr, und selbst am Ende der Saison haben wir nie irgendwas ungepflegt vorgefunden. Auch weggeworfenes Papier oder Abfall am Wege gibt es nicht. Dafür gibt es umsomehr natürliche Schätze im Wald: Das sind einmal die Unmengen von Blaubeeren und Preisselbeeren, die wie Teppiche auf den Schären zu finden sind zwischen Heide, Moos und Tannen. In anderen bewaldeten Gebieten gibt es eher Massen von wilden Himbeeren und Brombeeren und in Feld- und Wiesenbereichen viele freiwachsende Obstbäume, vor allem Äpfelbäume aber auch Sauerkirschen. Auch die Tierwelt hat uns manches Mal staunen lassen. Anfangs gab es noch überall die verschiedensten Vögel, die uns mit ihrem Zwitschern begleitet haben, gegen Ende des Sommers ist das vorbei. Dann kommen riesengroße schillernde Libellen daher. Wir sehen mehrfach Seeadler. Einmal sonnt sich eine recht große schwarze Schlange am Wegesrand, die nicht wie eine Kreuzotter aussieht und daher wohl nicht giftig ist, auch wenn sie sehr gefährlich wirkt. Im Wald sieht man Rehe und ihre Kitze und mehrfach lässt uns ein Rascheln auch einen Elch vermuten.

Tatsächlich sehen wir einmal drei Elche, die eine Straße vor uns überqueren und auf der anderen Seite im Wald wieder verschwinden.

In der Natur sind wir momentan oft ganz allein, auf der großen Wasserfläche begegnet uns stundenlang kein Boot, auch wenn es herrlichstes Segelwetter ist. Das Leben beschränkt sich die meiste Zeit auf die Grundbedürfnisse wie „viel schlafen“, „gut essen“ und „die Welt entdecken“. Es gibt meist keinen Druck und keine wirklichen Probleme. Das entspannt unsere Seele und auch den Körper sehr.

Stockholm beeindruckt uns sehr: Lebendig aber in keinster Weise hektisch oder laut, sympathische lebensfrohe Menschen und faszinierende Anblicke von Fassaden, Wasser- und Insellandschaften. Wir besuchen unter anderem das faszinierende Wasamuseum und das riesige Freilichtmuseum Skansen, das uns die historische schwedische Kultur sehr anschaulich näher bringt. Wir liegen mit unserem Schiffchen mitten in einer Parklandschaft sehr zentrumsnah und doch vollkommen ruhig. Mit unseren Bordfahrrädern erkunden wir die Stadt (es gibt ein wunderbar ausgebautes Fahrradwegenetz) und insbesondere auf Södermalm die Originalschauplätze, auf denen Mikael Blomquist und Lisbeth Salander uns in ihren Bann gezogen haben.

Die Schweden scheinen sich vom Sommer langsam zu verabschieden. Die Sonne geht jetzt schon um 19:30 Uhr unter. Auch wir werden in 10 Tagen unsere Segeltour für dieses Jahr beenden müssen. Wir haben einen Winterplatz für unser Schiff gefunden. Dazu sind wir Mitglied im Bootklubb von Mariefred geworden und haben einige hilfsbereite und nette Menschen kennengelernt. Mariefred ist ein kleiner hübscher Ort auf dem Mälaren. Dort steht Schloss Gripsholm und auch sonst hat der Ort einiges an historischem Leben zu bieten. Es ist wirklich herrlich, manchmal fühlen wir uns ins letzte Jahrhundert versetzt, wenn die Dampflokomotiven am Bahnhof abfahren. Im Moment segeln wir noch auf dem Mälaren und genießen die Tage des Spätsommers, der es weiter sehr gut mit uns meint.

Wir senden liebe Grüße an alle Freunde und Bekannte

Marion & Axel

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Schärensegeln

Segeln in Schweden

Ankern oder vor Heckanker an die Schäre?

Zum spitzen Anlegen an der Schäre bracht man am besten eine Heckrolle mit 30 bis 50 Meter Gurtband und einen Heckanker. Wir fahren einen 7,5 kg schweren Bruce, der immer gut gehalten hat. Sehr praktisch ist auch eine Trittleiter, die man vom Bugkorb nach vorne ausbringt, um sicherer vom Schiff auf den Granit zu treten. Man kann nicht sicher sein, dass ein steiler Granitfels tiefes Wasser garantiert. Vorsichtiges Herantasten vermeidet Bodenkontakt. Hat man den Heckanker bei passender Distanz ausgebracht, rollt sich das Gurtband von ganz allein ab und der Steuermann kann sich auf das Anlegemanöver konzentrieren. Wir benutzen dazu manchmal unsere Handfunke. Das erspart uns lautes Rufen. Jetzt werden zwei Landleinen V-förmig an größeren Bäumen oder Schärenhaken fixiert und die Heckleine durchgeholt. Achtung auf kleine Bäume (armdick), die Verwurzelung hält dem Gewicht u.U. nicht stand.

Viele Schweden bevorzugen diese Art des Anlegens und führen entsprechend auf ihren Schiffen keinen Buganker. Wir sind da zweigeteilt. Die Schäre gibt direkt Landkontakt, kann aber auch rutschig oder zu steil/zu flach sein. Das Hinterland kann unwegsam sein etc. Außerdem stehen auf den Granitfelsen nachmittags die Mücken, da sich die Steine durch die Sonneneinstrahlung stark erwärmen.Bei unerwartetem Schwell durch vorbei fahrende Schiffe besteht ein Kollisionsrisiko mit den Steinen oder dem Grund. Deshalb ist es empfehlenswert, über Nacht die Landleinen zu fieren und einige Meter Distanz zu den Felsen zu nehmen, um bei Schwell oder einer unerwarteten Winddrehung nicht unmittelbar auf den Felsen zu stoßen. Wir ankern auch ganz gerne. Der Ankergrund ist meist gut (Ton), es muss aber unbedingt auf gutes Einfahren des Ankers geachtet werden, da wir auch schon verkrauteten Grund und Granitfels vorgefunden haben. Die Ankertiefe beträgt meist 3-5 m gleich 15-25 m Kette. Mit dem Dinghi ist man dann schnell an Land.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Nutzung einer SXK-Boje, die an bestimmten Stellen als Mooring ausgebracht wurden. Wir sind im Svenska Krusaklubben Mitglied und dürfen unentgeltlich diese Bojen nutzen (bisher erst einmal genutzt).

Ankerbälle habe ich bei keinem Schweden bisher gesehen. Ankerlichter selten (kein Wunder, da es in der Sommerzeit eh nicht dunkel wird)

Gas

Mehrmals hatte ich vor unserer Reise im Internet recherchiert, ohne befriedigende Informationen zu bekommen. Aus meiner Sicht sollte man folgendermaßen vorgehen. Man kaufe sich bei SVB einen Gasanschlussadapter Typ 3: #30087 für 4,90 € und in Schweden die bei Seglernübliche blaue 2 kg Gasflasche. Achtung! In Schweden gibt es im Prinzip drei verschiedene Anschlüsse! Den kleinen (15 mm für die 2 kg Flache), den 33 mm für große Flaschen und die Campinggaz Flaschen. Der SVB-Adapter passt nur für die gängigen 2 kg Flaschen. Insgesamt sind die Gaspreise sehr hoch. Eine Füllung (2 kg) kostet ca. 22 €. Die Alternative wäre, mit Gas sparsam umzugehen und in den Marinas Strom zu nehmen. Der schlägt allerdings in vielen Marinas mit mindestens 4 €, häufig auch mit 6-7 € pro Tag zu Buche.

Marinas

Meist guter Standard. Waschmaschinen und Trockner und Strom gibt’s immer. Um so weiter man Richtung Stockholm kommt, fangen die Marinas an, einzeln abzurechnen. Strom oder Waschmaschine extra usw. Liegegebühren von 100 Kronen (12 €) bis 300 Kronen (35 €) sind drin. Glücklich kann sich derjenige schätzen, der mit seiner 50 Fuß Megayacht anreist – gleicher Preis! In den Häfen liegt umsonst ein Hafenverzeichnis (Gästhamns Guiden) aus, in ihm findet man u.a. die Ausstattung der Marinas und die Liegegebühren. Man liegt meist vor Heckboje. Sehr praktisch und bewährt ist ein Bojenhaken aus Edelstahl, der nicht fehlen sollte – mit dem Gurtband am Heckkorb eine praktische und entspannte Technik beim Anlegen.

Stockholmer Schärengarten

(Von Landsort bis Arholma)

Im Stockholmer Schärengarten findet man an vielen Stellen Infohäuschen, Wasseranschlüsse (-pumpen), Müllstationen, Toiletten und Saunen der Skärgardsstiftelsen. Dort liegen sehr empfehlenswerte Hefte mit speziellen Liegeplatzinfos für viele Schären aus. Auf manchen gibt es kleine öffentliche Saunas zur Selbstbenutzung (sehr urig). Alles übrigens (bis auf die Sauna) umsonst und zur freundlichen und verantwortlichen Nutzung bestimmt. Wir haben sogar Feuerplätze gefunden, da gab es bereits vorgehacktes, trockenes Holz zur unentgeldlichen Benutzung!

Lagerfeuer darf überall gemacht werden, gleiches gilt fürs Angeln, es sei denn,übergeordnete Sonderregelungen verbieten es (z.B. in Naturreservaten kein offenes Feuer). Insbesondere gilt das Allemans Rätt.

Im Frühjahr 2012 von Mai bis Mittsommer war auf den Schären nichts los. Häufig sind wir ganz allein an den schönsten Plätzen. Ab Mittsommer soll sich das allerdings ändern, dann beginnen die Sommerferien.

Alands

Etwas billiger als Schweden. Euro. In den Gasthäfen gibt es immer Saunen inklusive. Fern abgelegene Schären sollen aus Gründen des Naturschutzes nicht angefahren werden dürfen.

Götakanal und Trollhättan

Die Passage (ost-west) kostet 2012 5460 SKR = 637 € für Boote bis 9 m. Enthalten sind alle Schleusen und Hafenliegegebühren. Sehr informativ sind die Seiten www.trollhattan.se. Hier findet man alles Wichtige, auch auf Englisch und Deutsch.

Navigation

Ein GPS-Kartenplotter mit guter Software macht das Segeln stressfrei. Vor der Abfahrt klickt man sich seine Route in die elektronische Seekarte ein und fährt die Route ab. Dann ist es kein Problem, sich in den Schären zurecht zu finden. Aber bitte achte auch auf Hochspannungsleitungen, Seekabel und Brückenhöhen! Ein AIS-Empfänger leistet uns gute Dienste rund um Stockholm. Ein Kartensatz (evtl. gebraucht) ist für die Orientierung und den berühmten general overlook vorteilhaft. Hinzu kommt ein Muß: Gerti und Harm Claußen: Schweden 1 und 2 . Delius Klasing – auch gebracht erfüllt es seine Funktion sehr gut.

Wasserqualität

Das Wasser sieht sehr sauber aus und wir haben keine Quallen gesehen. Marion hat fast täglich gebadet. Auf den seewärtigen Schären gibt es oft kein Trinkwasser, nur vereinzelt Brunnen.

Gesundheit

Wer durch Gras oder den Wald stapft, macht irgendwann Bekanntschaft mit Zecken.

Diese Überträger von Borreliose und FSME sind ein Gesundheitsrisiko. Man sollte versuchen, sich zu schützen, z.B. die Strümpfe über die Hose krämpeln oder Gummistiefel anziehen. Gegen FSME hilft frühzeitig eine dreimalige Impfung;bei Borreliose die dreiwöchige Einnahme von spezieller Antibiotika. Moskitos oder Mücken waren für uns kein besonderes Problem, Autan haben wir nicht benutzen müssen. Allerdings empfiehlt es sich, abends die Kuchenbude zuzumachen, um die Plagegeister nicht im Schlafbereich wiederzufinden/-hören.

Wetter

2011 wurde Schweden durch ein stabiles Rußlandzentralhoch begünstigt. Wir haben (auch 2012) durchweg besseres und wärmeres Wetter als Norddeutschland, aber es gibt natürlich auch hier einmal schlechtes Wetter. Auffallend ist das an vielen Tagen ruhige, stille Wetter. Windstille des nachts kennt man an der deutschen Nordseeküste ja nicht, hier schlafen wir fast immer, ohne Wellengeräusche an der Bordwand zu hören, in absoluter Stille. Es ist Anfang Mai noch sehr kalt, aber die Sonne scheint viel. Allerdings haben wir Anfang Juni auch eine fünftägige Schlechtwetterphase erlebt, die wir mit einem elektrischen Heizer gut überstanden haben (3-8 Grad).

Stürmisches Wetter wird über VHF Stockholm Radio um 1200 auf Englisch angekündigt. Man wechselt dann auf den entsprechenden Arbeitskanal.

Sehr praktisch ist die Nutzung eines Handys mit Internet (siehe unten).

Telekommunikation

Wir haben eine Prepaidkarte von Comviq. Sehr empfehlenswert! Mit dem iphone 4 kann ich direkt einen Hotspot zum Netbook legen und im Internet surfen. Der Tarif Kompis 200 bzw. 50 scheint mir der beste zu sein. Die Telefongebühren nach Deutschland sind unglaublich günstig! Man bekommt die Karte in Supermärkten und an Tankstellen ohne Ausweis oder Anmeldung. Einfach drauf los surfen und telefonieren. 3G gibt es sehr häufig auch auf den Schären. Durch den Zusatztarif Mobilsurf habe ich für 17 Euro 5 GB im Monat zur Verfügung. Das reicht sogar für so manchen Tatort und täglich „Frühstück bei Steffanie“.

Im Internet hole ich mir immer zwei Wetterberichte: der beste ist von ny.no (Norwegischer metereologischer Dienst) und der zweitbeste ist von SMHI (schwedischer metereologischer Dienst). Der Norweger hat mehrfach auf eine Stunde genau den Aufzug von Regen oder Sonne vorher-gesagt!

Winterlager

Eigentlich sollte ein Winterlagerplatz mit wenig Aufwand findbar sein. Die Werften haben häufig was frei, allerdings zu horrenden Preisen (bis zu 2000 €). Besser und viel billiger ist es, einen Verein zu finden, da spart man sich die 25 % Mehrwertsteuer, hat persönlichen Kontakt zu den Einheimischen und zahlt viel weniger (400 €). Wir freuen uns sehr, im Mariefred Botklubb untergekommen zu sein. Billiger kommt es, wenn der Klub über eigene Slipanlagen und Gerätschaften verfügt, um das Schiff mit eigenen Mitteln an den richtigen Platz zu hieven.

An-/Abreise

Kein Problem mit Ryan-Air vom 100 km entfernten Nyköping nach Bremen (alle zwei Tage). Preis pro Person alles zusammen 12,50 – 53 €.

Teil 3 – Von Kalmar bis in die Stockholmer Schären

Teil 3 – Von Kalmar bis in die Stockholmer Südschären

Am 1. August machen wir uns von Kalmar in die schwedische Schärenwelt auf und liegen mit unserem Schiffchen seitdem fast jede Nacht in einer malerischen, wundervollen Bucht am Felsen fest oder ankern. Die herrliche Natur, die wir in unzählbaren Eindrücken erleben, ist schwer in Worte zu fassen, einige beispielhafte Fotos sind beigefügt. Wir haben ein großes Glück mit dem Wetter, in den letzten 3 Wochen haben wir nur zwei oder drei Mal einige wenige Stunden Regen gehabt und das meist über Nacht. Die Wetterprognosen für die kommenden Tage sind gut, ganz anders als die Hiobsbotschaften, die uns aus dem fernen Deutschland ereilen. Deutlich ist der Einfluss des russischen Zentralhochs zu spüren: trockene Luft und Winde aus dem östlichen Quadranten. Zwar trifft uns auch mal eine Front, die geht aber innerhalb 24 Stunden durch und dann klart es wieder bei ca. 20 Grad auf.

Wir wachen morgens auf und die Sonne scheint. Marion nimmt gleich ein morgendliches Bad im Meer (während A. sich noch einmal in der Koje umdreht) ,und nach einem gemütlichen Frühstück geht es los. Wie die Winde im Kalmarsund und auch davor häufig gegen uns waren, so sind sie jetzt mit uns. Es gibt kaum einen Tag, an dem wir den Motor des Schiffs für längere Zeit laufen lassen müssen, trotz der kurvenreichen Törns durch die Schären. Der Wind bringt uns mit meist 2-5 Beaufort an unser Ziel und wir geniessen den ganzen Tag eine unglaubliche Ruhe und herrliche Ausblicke. Nachmittags und abends ändert sich an der entspannten Atmosphäre nicht viel. Oft geht es kurz mit dem Schlauchboot an Land, wir lesen, baden kurz (das Wasser ist trotz aller Sonne doch recht kühl) und bereiten uns schönes Essen: Axel räuchert Fisch, Marion macht Tiroler Käseknödel, Kuchen, Brot … und es gibt jeden Tag einen großen frischen Salat. Auch die uns zum Abschied geschenkten Köstlichkeiten finden ihre Verwendung. Einmal bekommen wir Besuch, Elke und Christian sind da, sie sind seit fast 30 Jahren große Schwedenliebhaber und haben ein kleines Häuschen hier. Wir freuen uns sehr über ihr Kommen, sie sind dafür satte 350 km weit gefahren und dann am nächsten Tag wieder zurück. Axel wird mit deutschem Bier versorgt und Marion mit selbstgemachter Sauerkirschmarmelade und anderen Leckereien sowie neuen Büchern aus Elkes Leihbücherei (in den ersten Wochen waren schon fast alle ausgelesen).

Unsere Route führt zu einigen der vielen zwanzigtausend Schären, die es hier gibt. Sie haben alle Namen und wir haben uns, und einige von Euch, schon wiedergefunden: z.B. Axelsö, Marö, Utö, Hökö, Alö oder Karö. Eine Schäre ist schöner als die andere, das gleiche gilt für die versteckten mit Schilf, Felsen und Wald gesäumten Buchten. An Land findet man zwischen den Felsen meist viel blühende Heide, Tannen- und Kiefernwald und dazu massenhaft Blaubeeren, Preiselbeeren und Waldhimbeeren. Häufig gibt es Lagerfeuerplätze, z.T. mit vorgespaltenem Holz, sodass wir gegen Abend auch schon mehrmals ein Feuerchen gemacht haben. Allerdings nerven abends auf den warmen Steinen auch die vielen Mücken, die man dann mit dem Feuerqualm vertreibt. Gelegentlich sind die Schären sehr unwegsam, sodass wir nicht mehr als wenige hundert Meter weit kommen, es ist zu steil oder zufelsig, undurchdringbares Gebüsch, oder der Pfad endet an der nächsten kleine Bucht. Neben diesen traumhaften Schärenerfahrungen machen wir in zwei erwähnenswerten Häfen fest: Borgholm, dies ist der Ort auf Öland, wo die schwedische königliche Familie ihren Sommersitz hat. Wir bekommen keine der Herrschaften zu Gesicht, haben allerdings eine kurze Bekanntschaft mit einem sehr netten Herrn vom schwedischen Sicherheitspersonal, der mit einem kleinen Speedboot in großer Geschwindigkeit auf uns zusteuert und uns darauf aufmerkam macht, dass wir schon im Sicherheitsbereich des Schlösschens segeln, die kleine gelbe Tonne haben wir tatsächlich übersehen. Weiterhin verbringen wir in Trosa einen Tag. Dieses Örtchen gefällt uns mit seinen vielen alten bunten Holzhäuschen und seiner ruhigen und freundlichen Atmosphäre sehr gut.

Wir wollen noch einige Zeit im Stockholmer Schärenarchipel, das von Landsort bis weit nordöstlich von Stockholm reicht, bleiben, bevor es dann auf in die Hauptstadt Schwedens gehen soll. Was haben wir es doch gut!

Wir senden liebe Grüße an alle Freunde und Bekannte

Marion & Axel

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Teil 2 – Durch die Hanöbucht bis Kalmar

Teil 2 – Durch die Hanöbucht bis Kalmar

Ahus, Hanö, Tärnö, Schärenfahrwasser, Tjurkö vor Anker, Kristianopel, Bergkvara, Kalmar, Borglund (Öland)

Die Hanöbucht hat ihren Namen nach der gleichnamigen Schäre südwestlich der Bucht. Hier beginnt die schwedische Schärenwelt. Tausende kleine Inseln, meist bewaldet, unzählige Untiefen und Granitblöcke, machen eine sorgfältige Navigation nötig. Mit dem GPS ist das aber heutzutage kein Problem mehr. Manchmal gurkt man ganz schön in Schlangenlinien durch die Landschaft, die mehr wie eine Seenplatte aussieht. Wir haben den inneren Schärenweg von West nach Ost durchfahren. Das Gebiet reicht allemal aus, um sich einen ganzen Sommer darin zu verstecken. Uns zieht es aber weiter nach Norden und so haben wir dieses Schärengebiet bereits wieder verlassen und befinden uns jetzt im Kalmarsund, den wir Richtung Norden befahren wollen. (Wind fast immer aus nördlichen Richtungen)

Das Wetter ist meist warm und es hat selten geregnet. Letzte Woche regnete es auch nur einmal am Tag, und zwar fast den ganzen. Allerdings will der Wind partout nicht so wehen, wie wir ihn bräuchten. Vor vier Tagen sollte es von Kristianopel 10 sm nach Norden gehen, aber 3 sm vor dem nächsten Hafen bekamen wir dermaßen den Wind und die Welle von vorne ab, sodass an ein Weiterkommen nicht mehr zu denken war. Wir drehten ab und segelten die Strecke wieder zurück in den alten Hafen. Einen Tag später haben wir die Tour nochmals versucht und mit viel Hack gegenan waren wir endlich dort, wo wir eigentlich schon fast gewesen waren. Die Temperaturen liegen tags zwischen 18 und 23 Grad,frieren tun wir nicht und seit vorgestern ist es sommerlich warm und stahlblau am Himmel.

Mit der Simkarte von Comvik haben wir für wenig Geld eine Internetflatrate und können billig nach Deutschland telefonieren und unsere Internetkommunikation betreiben (Tel. 0046729444465). Das Einkaufen gestaltet sich ebenfalls einfach, die Preise bewegen sich auf einem etwas höheren Niveau. Der Preisschock der 70ger Jahre ist Geschichte, selbst 2,8 % Bier kostet hier pro ½ Liter nur rund 70 Cent. Maro backt leckerstes Brot mit dem Brotbackautomaten und auch Kuchen auf dem Gasherd, gekocht wird immer köstlich. Vor ein paar Tagen wurde unser neuer Kleingrill eingeweiht und funktionierte bestens. Bis um 23 Uhr saßen die Menschen am Hafen, grillten und tranken; es war eine sehr schöne, milde Abendstimmung. Die Schweden sind ein lustiges Völkchen, feiern viel und grillen wie die Weltmeister unglaubliche Fleischberge. Sie haben einen offenen Blick und sind aufgeschlossen, richtig liebenswert. Dänen empfinden wir dagegen manchmal eher stieselig. In Kalmar haben wir sogar zufällig auf einer Milonga am Hafen Tango getanzt. Es gibt eine kleine Tangoszene dort. Hat viel Spaß gemacht und live gab es Tango von einem Bandoneonspieler aus Buenos Aires, die Sonne schien dazu. Herrlich! Es dämmert hier übrigens erst um 22.00 Uhr. Dies ist zwar noch kein Polarkreisfeeling, aberr irgendwie bemerkenswert.

Das Wetter soll die Woche über schön bleiben, sodass wir in die Schären fahren werden und Ankern.

So, das wars von den beiden Nordlandfahrern,

seid lieb gegrüßt, Eure

Maro und Axel

P.S.: Marion besteht darauf richtig zu stellen, dass es hier nur selten Mücken gibt, die stechen.

P.S.: Eisberge haben wir bisher noch nicht gesichtet.

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