Teil 4 – Stockholm und der Mälaren

Teil 4 – Stockholm und der Mälaren

In den letzten drei Wochen haben wir wieder viele wunderbare Tage erlebt, dieses Mal sehr kontrastreich: Wir haben den nördlichen Stockholmer Schärengarten gesehen, waren eine Woche in Stockholm und sind nun seit einigen Tagen auf dem Mälaren (große Seenplatte westlich Stockholm ).

Besonders faszinierend ist für uns immer wieder die unberührte, aber auch die von den Menschen gepflegte Natur in Schweden. Es ist alles so hergerichtet, dass man sich wohlfühlen soll. Dem Menschen wird zugetraut, dass er mit der Natur und den zur Verfügung gestellten Dingen respektvoll umgeht. Es gibt häufig Tische und Bänke zum Benutzen, Grillplätze, Lagerfeuer, Saunen und anderes mehr, und selbst am Ende der Saison haben wir nie irgendwas ungepflegt vorgefunden. Auch weggeworfenes Papier oder Abfall am Wege gibt es nicht. Dafür gibt es umsomehr natürliche Schätze im Wald: Das sind einmal die Unmengen von Blaubeeren und Preisselbeeren, die wie Teppiche auf den Schären zu finden sind zwischen Heide, Moos und Tannen. In anderen bewaldeten Gebieten gibt es eher Massen von wilden Himbeeren und Brombeeren und in Feld- und Wiesenbereichen viele freiwachsende Obstbäume, vor allem Äpfelbäume aber auch Sauerkirschen. Auch die Tierwelt hat uns manches Mal staunen lassen. Anfangs gab es noch überall die verschiedensten Vögel, die uns mit ihrem Zwitschern begleitet haben, gegen Ende des Sommers ist das vorbei. Dann kommen riesengroße schillernde Libellen daher. Wir sehen mehrfach Seeadler. Einmal sonnt sich eine recht große schwarze Schlange am Wegesrand, die nicht wie eine Kreuzotter aussieht und daher wohl nicht giftig ist, auch wenn sie sehr gefährlich wirkt. Im Wald sieht man Rehe und ihre Kitze und mehrfach lässt uns ein Rascheln auch einen Elch vermuten.

Tatsächlich sehen wir einmal drei Elche, die eine Straße vor uns überqueren und auf der anderen Seite im Wald wieder verschwinden.

In der Natur sind wir momentan oft ganz allein, auf der großen Wasserfläche begegnet uns stundenlang kein Boot, auch wenn es herrlichstes Segelwetter ist. Das Leben beschränkt sich die meiste Zeit auf die Grundbedürfnisse wie „viel schlafen“, „gut essen“ und „die Welt entdecken“. Es gibt meist keinen Druck und keine wirklichen Probleme. Das entspannt unsere Seele und auch den Körper sehr.

Stockholm beeindruckt uns sehr: Lebendig aber in keinster Weise hektisch oder laut, sympathische lebensfrohe Menschen und faszinierende Anblicke von Fassaden, Wasser- und Insellandschaften. Wir besuchen unter anderem das faszinierende Wasamuseum und das riesige Freilichtmuseum Skansen, das uns die historische schwedische Kultur sehr anschaulich näher bringt. Wir liegen mit unserem Schiffchen mitten in einer Parklandschaft sehr zentrumsnah und doch vollkommen ruhig. Mit unseren Bordfahrrädern erkunden wir die Stadt (es gibt ein wunderbar ausgebautes Fahrradwegenetz) und insbesondere auf Södermalm die Originalschauplätze, auf denen Mikael Blomquist und Lisbeth Salander uns in ihren Bann gezogen haben.

Die Schweden scheinen sich vom Sommer langsam zu verabschieden. Die Sonne geht jetzt schon um 19:30 Uhr unter. Auch wir werden in 10 Tagen unsere Segeltour für dieses Jahr beenden müssen. Wir haben einen Winterplatz für unser Schiff gefunden. Dazu sind wir Mitglied im Bootklubb von Mariefred geworden und haben einige hilfsbereite und nette Menschen kennengelernt. Mariefred ist ein kleiner hübscher Ort auf dem Mälaren. Dort steht Schloss Gripsholm und auch sonst hat der Ort einiges an historischem Leben zu bieten. Es ist wirklich herrlich, manchmal fühlen wir uns ins letzte Jahrhundert versetzt, wenn die Dampflokomotiven am Bahnhof abfahren. Im Moment segeln wir noch auf dem Mälaren und genießen die Tage des Spätsommers, der es weiter sehr gut mit uns meint.

Wir senden liebe Grüße an alle Freunde und Bekannte

Marion & Axel

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