Teil 2 – Durch die Hanöbucht bis Kalmar
Ahus, Hanö, Tärnö, Schärenfahrwasser, Tjurkö vor Anker, Kristianopel, Bergkvara, Kalmar, Borglund (Öland)
Die Hanöbucht hat ihren Namen nach der gleichnamigen Schäre südwestlich der Bucht. Hier beginnt die schwedische Schärenwelt. Tausende kleine Inseln, meist bewaldet, unzählige Untiefen und Granitblöcke, machen eine sorgfältige Navigation nötig. Mit dem GPS ist das aber heutzutage kein Problem mehr. Manchmal gurkt man ganz schön in Schlangenlinien durch die Landschaft, die mehr wie eine Seenplatte aussieht. Wir haben den inneren Schärenweg von West nach Ost durchfahren. Das Gebiet reicht allemal aus, um sich einen ganzen Sommer darin zu verstecken. Uns zieht es aber weiter nach Norden und so haben wir dieses Schärengebiet bereits wieder verlassen und befinden uns jetzt im Kalmarsund, den wir Richtung Norden befahren wollen. (Wind fast immer aus nördlichen Richtungen)
Das Wetter ist meist warm und es hat selten geregnet. Letzte Woche regnete es auch nur einmal am Tag, und zwar fast den ganzen. Allerdings will der Wind partout nicht so wehen, wie wir ihn bräuchten. Vor vier Tagen sollte es von Kristianopel 10 sm nach Norden gehen, aber 3 sm vor dem nächsten Hafen bekamen wir dermaßen den Wind und die Welle von vorne ab, sodass an ein Weiterkommen nicht mehr zu denken war. Wir drehten ab und segelten die Strecke wieder zurück in den alten Hafen. Einen Tag später haben wir die Tour nochmals versucht und mit viel Hack gegenan waren wir endlich dort, wo wir eigentlich schon fast gewesen waren. Die Temperaturen liegen tags zwischen 18 und 23 Grad,frieren tun wir nicht und seit vorgestern ist es sommerlich warm und stahlblau am Himmel.
Mit der Simkarte von Comvik haben wir für wenig Geld eine Internetflatrate und können billig nach Deutschland telefonieren und unsere Internetkommunikation betreiben (Tel. 0046729444465). Das Einkaufen gestaltet sich ebenfalls einfach, die Preise bewegen sich auf einem etwas höheren Niveau. Der Preisschock der 70ger Jahre ist Geschichte, selbst 2,8 % Bier kostet hier pro ½ Liter nur rund 70 Cent. Maro backt leckerstes Brot mit dem Brotbackautomaten und auch Kuchen auf dem Gasherd, gekocht wird immer köstlich. Vor ein paar Tagen wurde unser neuer Kleingrill eingeweiht und funktionierte bestens. Bis um 23 Uhr saßen die Menschen am Hafen, grillten und tranken; es war eine sehr schöne, milde Abendstimmung. Die Schweden sind ein lustiges Völkchen, feiern viel und grillen wie die Weltmeister unglaubliche Fleischberge. Sie haben einen offenen Blick und sind aufgeschlossen, richtig liebenswert. Dänen empfinden wir dagegen manchmal eher stieselig. In Kalmar haben wir sogar zufällig auf einer Milonga am Hafen Tango getanzt. Es gibt eine kleine Tangoszene dort. Hat viel Spaß gemacht und live gab es Tango von einem Bandoneonspieler aus Buenos Aires, die Sonne schien dazu. Herrlich! Es dämmert hier übrigens erst um 22.00 Uhr. Dies ist zwar noch kein Polarkreisfeeling, aberr irgendwie bemerkenswert.
Das Wetter soll die Woche über schön bleiben, sodass wir in die Schären fahren werden und Ankern.
So, das wars von den beiden Nordlandfahrern,
seid lieb gegrüßt, Eure
Maro und Axel
P.S.: Marion besteht darauf richtig zu stellen, dass es hier nur selten Mücken gibt, die stechen.
P.S.: Eisberge haben wir bisher noch nicht gesichtet.